Singen verbindet und ist mitunter bestens dazu geeignet, ein Gemeinschaftsgefühl zu stiften. Darum wusste schon Friedrich Silcher, der mit seinen Volksliedern den patriotischen Geist der Sangesbewegung und Studentenverbindungen des Vormärz tatkräftig unterstützte. Insbesondere seine bier- und und manchmal auf rührseligen mehrstimmigen Fassungen vor Männerchor sind und werden bis heute vielfach interpretiert.
Bekannte Lieder umzutexten als gängige Praxis des partizipativen Theaters machte sich im Stück „der Widerspruch ̶ ein Volkslied“ auch die Neue Dringlichkeit zunutze. Wie fühlt es sich an, Lieder wie „den guten Kameraden“, die sich heute insbesondere aufgrund ihrer Aneignung im Nationalsozialismus problematisch anfühlen, gemeinsam zu schmettern? Lassen sie sich sozusagen rück-aneignen?